Sax & Moritz
Max & Moritz in einer Vertonung für Bariton und
Saxophonquartett
ab 9 Jahre
Gut 150 Jahre sind die beiden bösen Buben Max und Moritz nun schon alt, deren üble Streiche Wilhelm Busch 1865 erstmals veröffentlichte. Und dennoch kennt noch heute nahezu jedes Kind das bedauernswerte Schicksal der Hühner von Witwe Bolte, Onkel Fritzens nächtliches Entsetzen über die Maikäfer in seinem Bett oder die explosive Tabakfüllung in Lehrer Lämpels Pfeife. Die theatralisch angelegten Reimszenen der Bubengeschichte fordern im Übrigen geradewegs dazu heraus, vorgelesen, ja vorgetragen zu werden. Immer wieder gesellte sich ihnen auch Musik dazu, um ihre komische oder dramatische Wirkung noch zu steigern.
Für die Produktion "Sax & Moritz" haben sich das Deutsche Saxophon Ensemble und der junge Bariton Timothy Sharp von Guido Rennert eine Komposition maßschneidern lassen, die in eng verwobenem Dialog zwischen Textrezitation, Singstimme und den vier Blasinstrumenten Wilhelm Buschs altbekannte Bildergeschichte höchst lebendig werden lässt und sie sozusagen in eine Oper im Miniformat verwandelt. Sehr vergnüglich anzuhören. Und auch in einer szenischen Darstellung – wie ausdrücklich im CD-Booklet angeregt – lässt sich das Ganze gut vorstellen.
Das sorgfältig konzipierte Booklet zur CD – mit einem Ausmalbild für Kinder auf der Rückseite – informiert ausführlich über den Komponisten, die Interpreten, die Idee der Produktion und den zeitgeschichtlichen Hintergrund von Buschs "Bilderpossen".
Dabei ist es interessant zu erfahren, dass die Veröffentlichung von "Max & Moritz" als Kinderbuch eine Verlegeridee war. Wilhelm Busch selbst hatte zumindest in Teilen wohl eher eine verschlüsselte Karikatur auf die politischen Verhältnisse in seiner Heimat zur Zeit der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49 dabei im Sinn.
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